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von Köhlers Forsthaus

Gulfhöfe

Überall prägen sie die Landschaft, die markanten Gulfhäuser, denn so nennt man die großen Bauernhäuser in Ostfriesland, deren Geschichte vor 400 Jahren begann.


Diese mächtigen Häuser sind aus Backsteinen gemauert, ein- bis zweigeschossig, haben hohe Seitenwände und viele Fenster – und sind meistens 40 bis 50 m lang. Sie bilden zwei Teile: das Vorderhaus als Wohnteil und das oft doppelt so breite und drei- bis fünffache lange Wirtschaftsteil. Heute gibt es allerdings nicht mehr viele bewirtschaftete Gulfhäuser.

Um das kulturelle Erbe zu erhalten, hat man daher zukunftsorientierte Nutzungsmöglichkeiten gesucht und gefunden: als Ferienwohnungen, als Restaurant wie z. B. in Pilsum und Rysum, als Museen wie z. B. das Landwirtschaftsmuseum in Campen, als Ort für Theater- und Musikaufführungen und auch als Schule, wie z. B. in Loquard in der Krummhörn oder als Schulbauernhof in Wiegboldsbur.

Eine Übersicht der wohl interessantesten Gulfhöfe:

  • Wiegboldsbur, Schulbauernhof Regionalbüro Naturschutzbund Deutschland – entstanden aus einem 1858 erbautem Hof. Schulklassen erhalten durch aktive Mitarbeit Einblicke in traditionelle und ökologische Landwirtschaft.
  • Loppersum, Gulfhaus Schlossstraße 4, 1554 errichtet und das älteste datierte Wohnhaus eines Bauern im ostfriesischen Westen.
  • Suurhusen, Landarbeiterhaus, auch von innen zu besichtigen nach vorheriger Vereinbarung
  • Rysum, Rysumer Plaats – ein „Haus im Haus“: in den alten Wirtschaftsteil wurde ein modernes Haus aus Stahl und Glas eingefügt mit Nutzung als Restaurant
  • Loquard, Grundschule – ideale Umnutzung eines denkmalgeschützten Gulfhofes
  • Campen, Landwirtschaftsmuseum in zwei benachbarten Gulfhäusern mit rund 500 alten landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen. Konstruktion und Einrichtung eines Gulfhofes sind hier sehr gut zu sehen.
  • Pilsum, Alte Brauerei - Beispiel einer sinnvoll und gelungenen Gulfhof-Umnutzung. Haus Clüver mit Nutzung für Theateraufführungen der „Ländlichen Akademie Krummhörn“.
  • Greetsiel, Greetsieler Schatthaus mit Doppelnutzung: im Wohnteil Restaurant, im Wirtschaftsteil Nationalparkhaus, ein Informationszentrum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
  • Schoonorth, verschiedene schöne und imposante Gulfhöfe an der Schoonorther Landstraße: Hof Habbena, Hof Sanders sowie die Domänen (Eigentum Land Niedersachsen): Friedrichshof, Rote Scheune, Angernheim.
  • Upgant Schott, Ulferts Börg – hervorgegangen aus einem mittelalterlichen Häuptlingssitz (Besichtigung nur von außen möglich)

    Viel Spaß bei einer Zeitreise zu den Gulfhäusern! Von uns aus können Sie diese einzigartigen Gemäuer mit einer etwa 120 km schönen Tour entdecken!

     

Fotos Speedport