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von Köhlers Forsthaus

Inseln der Ruhe, die Kirchen in Ostfriesland.

Man sagt, dass man Ostfriesland in drei Bereichen erforschen sollte: zum einen das Land hinterm Deich, das Fehngebiet und die Geest, dann die Städte, Schlösser mit den dazugehörigen Parks und als dritten Teil die Kirchen mit einem Schatz an historischen Orgeln, der in Europa einmalig ist und inzwischen auch zum UNESCO-Welterbe gehört.

Ostfrieslands bedeutendster Kirchenbau ist die Ludgerikirche in Norden, im 13. Jh. erbaut - mit dem Renaissance-Grabmal des Häuptlings Manninga und der Arp-Schnitger-Orgel, gebaut zwischen 1686 und 1692.

Aurich hat als Wahrzeichen den wuchtigen Lambertiturm von 1682. 1834/35 wurde die Lambertikirche nach dem Entwurf des Auricher Architekten C.B. Meyer erbaut. Liebhaber der Orgelmusik schätzen die Orgel aus der Werkstatt Ahrend und Brunzema in Leer. Sehr wertvoll ist der sog. Ihlower Altar aus dem 1529 als Folge von Reformation und Säkularisation zerstörten Zisterzienserkloster Ihlow.

In dem 350 Hektar großen Ihlower Wald entstand eine Rekonstruktion des Klosters als Holz-Stahl-Skulptur in Originalgröße mit einer Höhe von fast 45 m. Eine offene Wendeltreppe zur Plattform in 30 m Höhe bietet eine schöne Aussicht. Die Ihlower Klosterkirche war mit 68 m Länge und 35 m Breite damals die größte Kirche zwischen Bremen und Groningen.

In der Krummhörn, in dem Rundwarfendorf Rysum, steht auf dem höchsten Punkt die Kirche mit der wohl ältesten noch spielbaren Orgel Nordeuropas von 1457 – und neben denen in Sion, Kiedrich und Ostönnen sogar der Welt! Als Orgelbauer wird Meister Harmannus vermutet.

In Dornum ist ein sehr beliebter Punkt die St. Bartholomäus-Kirche aus dem 13. Jh. mit der Holy-Orgel von 1710/11. Jedes Jahr im Sommer findet jeden Freitag ab 21 Uhr mit „Orgel bei Kerzenschein“ ein herrliches Klangerlebnis statt.

In Riepe fällt zuerst der Blick auf den Kirchturm, der in seiner Form an den Deckel einer „Teebüss“, einem Behältnis für Tee, zurückzuführen ist. Vom ursprünglichen Kirchenbau aus dem 13. Jh. ist nach Einsturz kaum was erhalten, das jetzige Erscheinungsbild stammt aus dem 15. Jh.

Und wieder ist es der Kirchturm, der sofort ins Auge fällt. Und dieser ganz besonders, ist er mit einer Neigung von 5,1939° sogar der schiefste Turm der Welt, amtlich dokumentiert im Guinness-Buch der Rekorde, steht in Suurhusen und stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jh. – neben dem ebenfalls sich neigenden Kirchenschiff, jedoch zur anderen Seite neigend.

Während Ihres Aufenthalt werden Sie bestimmt noch viel mehr Kirchen entdecken! TIPP dazu: In der interessanten Broschüre „Inseln der Ruhe“ der Ostfriesischen Landschaft sind 37 Kirchenbauten beschrieben.