Zur Entwässerung des sumpfigen und moorigen Landes wurde ein kompliziertes Kanalsystem angelegt. Dieses weitverzweigte Kanalnetz von etwa 800 km diente als Verkehrsweg zur Verschiffung des aus dem Moor gewonnen Torfs und Transport der benötigten Waren. Und dieses Kanalnetz prägt auch heute noch die Landschaft Ostfrieslands mit den Fehndörfern und Meeren, wie hier die Seen genannt werden.
Das Ewige Meer ist mit 90 ha der größte Hochmoorsee Deutschlands, umgeben von einer einzigartigen Moorlandschaft und steht unter Naturschutz. Im Moormuseum in Moordorf – das Museum der Armut - zeigt ein Freilichtmuseum auf einer 3,2 ha großen Moorfläche die Moorkolonisation in Ostfriesland. Es stellt die harten Lebens- und Arbeitsbedingungen dar: Wohnkultur, Torfabbau, Moorbrandkultur und Buchweizenanbau. Authentisch nachgebaute Lehmhäuser, originale Steinbauten und Soden/Plagenhütten vermitteln die armseligen Bedingungen im 20. Jh.
Das Abtorfen ist heute noch in Wiesmoor zu sehen, wo der gestochene Torf in handlichen Stücken zum Trocknen aufgeschichtet wird. Ein Torf- und Siedlungsmuseum zeigt die Geschichte des Torfabbaus.
Entlang des Kanalsystems haben sich die Fehndörfer angesiedelt. Westgroßefehn ist die zweitälteste Fehnsiedlung Deutschlands, entstanden 1633 und die älteste in Ostfriesland. Die anderen Fehnorte wie Ostgroßefehn oder Mittegroßehn entstanden viel später, teilweise erst Ende des 18. Jh. Das Moor- und Fehnmuseum Eiland“ in Westgroßefehn zeigt Details zur Urbarmachung des Moores.
Die älteste und längste Fehnsiedlung Deutschlands ist Papenburg im angrenzenden Emsland. Hier zeigt das Freilichtmuseum von-Velen-Anlage, benannt nach den Gründern der Fehnkolonie, die Urbarmachung des Moores durch die Siedler.
Fotos: Moormuseum - GLuebbers, Pärchen - Verkehrsverein Aurich, Ems-Jade Kanal - Ostfriesland GmbH, übrige WA Baumfalk