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von Köhlers Forsthaus

Ostfriesische Küche

Die ostfriesische Küche ist so besonders wie die Ostfriesen selbst. Die Speisen sind traditionell deftig und bodenständig, ohne Schnick-Schnack. Das Meer liefert den Menschen fangfrischen Fisch, das Land Bohnen, Grünkohl und Schweinefleisch für die Zubereitung von Wurstspezialitäten.

Die wohl bekanntesten Spezialitäten sind der Snirtjebraa, Updrögt Bohnen und Insett Bohnen und in der Winterzeit Grünkohl und Pinkel. Die ostfriesische Teekultur nicht zu vergessen.

Schnirtjebraa – ein Festessen am Schlachttag. Sobald das Schwein zerlegt war, wurde auch mit der Zubereitung des Fleisches begonnen. Beilagen sind Kartoffeln, viel braune Sauce, Rotkohl, Rote Beete und Kürbis.

Updrögt Bohnen – heißt soviel wie getrocknete Bohnen. Weichschalige reife Bohnen werden von ihren Fäden befreit, auf einen dünnen Bad gereiht und zum Trocknen aufgehängt. Nach mehreren Wochen sind sie trocken und können verarbeitet werden. Dazu werden sie in 2 cm lange Stücke geschnitten und mit Speck in Wasser gekocht, später kommen Kartoffeln und Mettwurst dazu, alles durchgestampft und mit Pfeffer und Salz gewürzt.

Insett Bohnen – auch als Schnippelbohnen bekannt. Ein herzhafter Eintopf mit Kartoffeln und Bauchspeck.

Mehlpütt & Birnen – ein großer Hefekloß, auch Hüdel oder Puffert genannt, und ist die ostfriesische Version der bayrischen Dampfnudel. Serviert wird dazu Vanillesoße mit heißen Birnen.

Labskaus – das traditionelle Essen der Seefahrer. Es besteht aus ganz klein geschnittenem Pökelfleisch und durchgestampften Kartoffeln, Matjes und Rote Beete sowie Gewürze (Pfeffer und Salz). Dazu gibt's on top ein Spiegelei, als Beilage noch Rollmops und Gurken.

Grünkohl – die ostfriesische Palme, der Winter-Klassiker schlechthin. Traditionell beginnt die Saison nach dem ersten Frost, da sich dann die volle Geschmacks- und Vitaminvielfalt entfaltet. Dazu gibt's Kartoffeln oder auch Bratkartoffeln und auch süß-sauer eingelegter Kürbis und Pinkelwurst.

Fisch – gefangen werden als Speisefische Scholle, Butt, Hering und Makrele. Matjes wird in verschiedenen Variationen in Emden hergestellt. In den Sielorten kommen die Krabben (von den Ostfriesen als “Granat” bezeichnet) an, sie werden regional bevorzugt auf Schwarzbrot, als Suppe oder auch als Krabbenbrötchen gegessen.

Zum Jahreswechsel: Neujahrskuchen, auch “Rullkes” genannt, sind Eierkuchen mit Anis und Kardamon, die im Waffeleisen ausgebacken und am Neujahrstag Nachbarn und Freunden beim Neujahrsbesuch angeboten werden.

Am Silvestertag: Specken Dicken, eine Art Eierkuchen mit Anis und Kardamon, Sirup, Eier und Mehl, dann kommen noch Mettwurst und Speck dazu. Der fertige Teig wird entweder in der Pfanne oder im Waffeleisen ausgebacken.

Und was Süßes: die Ostfriesentorte! Ein Klassiker mit Branntweinrosinen, Biskuit und viel Sahne.

Und wer noch mehr über die Geschichte der ostfriesischen Küche wissen möchte, findet das sehr ausführlich bei Wikepedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Ostfriesische_Küche

Fotos: Hofmeister PR