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von Köhlers Forsthaus

TurmReich.

… so kann man Ostfriesland auch bezeichnen. Es sind Leucht-, Aussichts- und Kirchtürme aus verschiedensten Epochen. Zehn dieser Türme kann man gut mit einer Landpartie und einer Inseltour verbinden:

Da ist zunächst der Wehrturm von Stickhausen (Gemeinde Detern), erbaut 1498 ergänzend zur 1432 bis 1435 angelegten Burg Stickhausen. Der Turm dient heute als Museum.

Der Midlumer Glockenturm aus dem 13. Jh. ist der wohl älteste in Ostfriesland, 14 m hoch und neigt sich  in einem Winkel von 6,74° gen Erde und übertrifft damit den berühmten Schiiefen Turm zu Pisa um 2,8°. Es reichte aber nicht für einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde, denn er erstreckt sich nur 14 m in die Höhe …

In Suurhusen steht der schiefste Turm der Welt, Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde 2009 (Neigung 5,1939°, Pisa nur 5,098°). Er  wurde im 15. Jh. der Festungskirche von 1262 angefügt. Er ist mit einem Überhang von 2,43 m zum Turm in Pisa mit 2.25 m schiefer ...

Außergewöhnlich der Klosterturm Ihlow. Er steht inmitten des Ihlower Forstes und ist Bestandteil des 2009 erbauten 45 m hohen Kirchen-Nachbaus des Klosters von 1228. Eine 162stufige Wendeltreppe führt auf den 30 m hohen Turm (nur im Sommer begehbar).

Ostfriesland ist durch die Nordsee „Meerumschlungen“. Somit haben Leuchttürme hier eine Daseinsberechtigung, sie zeigen der Schifffahrt den Weg. Der im gleichen Jahr wie der Pariser Eiffelturm erbaute Campener Leuchtturm von 1889 ist 65 m hoch und damit der höchste Leuchtturm Deutschlands. Eine weitere Besonderheit: der filigrane Turm schickt sein Licht 52 km (30 Seemeilen) hinaus – weiter wie kein anderer Turm in Deutschland. Außerdem ist er mit seinen 65 m Höhe und einer Treppenspirale mit 320 Stufen im „eisernen Baustil“ das höchste Bauwerk dieser Art in Europa.

Weltbekannt ist sicher der  Pilsumer Leuchtturm, auch „Otto-Turm“ genannt, nach dem hier 1989 der ostfriesische Komiker Otto Waalkes aus Emden einen Film drehte. Der gelb-rot gestreifte Turm ist mit nur 11 m Höhe der kleinste Leuchtturm. Bedeutung als solcher hatte der 1889 erbaute Turm jedoch nur bis 1919. Dann wurde er wegen Verlandung des Fahrwasser in seiner Umgebung außer Dienst gestellt.

Markant und beeindruckend das 37 m hohe Wahrzeichen von Marienhafe, der Störtebekerturm mit der Marienkirche. Hier soll der Seeräuber Klaus Störtebeker im ausgehenden 14. Jh. gewohnt haben. Bedeutung als Seezeichen hatte der Turm mit 67 m Höhe um 1460.

Mit einer kleinen Seereise sind diese Türme verbunden und daher separat zu betrachten – am besten jeden Tag mit einem Inselausflug:

Der Alte Leuchtturm von Borkum, eine quadratische Konstruktion von 1576. Er sollte die Hafenzufahrt nach Emden sichern und vor dem Borkumriff warnen. Wo ein alter Leuchtturm ist, steht auch ein neuer. 1879 erbaut, 60 m hoch, 315 Stufen führen über eine enge Wendeltreppe auf eine (vergitterte) Aussichtsplattform, grandioser Rundblick zu den Nachbarinseln und zum Festland warten als Belohnung.

Der Wasserturm auf Langeoog, 1909 auf der 18 m hohen Westkaapdüne erbaut, ist das Wahrzeichen der Nordseeinsel. Er dient der markante Turm der Schifffahrt als Seezeichen. Als Wasserspeicher wird er jedoch nicht mehr genutzt. Von der Aussichtsplattform des Turms hat man eine schöne Aussicht über die Insel.

Der 56 m hohe und 1932 aus Ziegelstein erbaute Westturm auf Wangerooge ist das Wahrzeichen der zweitkleinsten Ostfriesischen Insel und steht unter Denkmalschutz.

Fotos:
Borkum_alterLeuchtturm_©Tanja_Thomssen
Campen_Leuchtturm_©Heiko_Baumfalk
Wangerooge_Westturm_©Turm_Axel-Hindemith
Suurhusen_©Guenther_Luebbers
Stickhausen_Burgturm_1_©Corradox
Pilsum_Leuchtturm_©zaschnaus
Marienhafe_Turm_©bp
Langeoog_Wasserturm_©Tim_Aßmann
Ihlow_kloster_©Guenther_Luebbers
GrossMidlum_Kirchturm_©Guenther_Luebbers